Als verliebtes Paar können Braut und Bräutigam kaum die Hände voneinander lassen. Logisch, dass sie der Frage, ob sie sich mit verbundenen Augen auf Anhieb erkennen würden, ohne lange zu zögern zustimmen! Kein Wunder, dass Tastspiele auf einem Polterabend immer wieder gerne gespielt werden – kann sich das Publikum doch vor Lachen nicht halten, wenn der selbstsichere Bräutigam felsenfest überzeugt ist, seine Schwiegermutter sei seine Braut.
Doch wer meint, beim Tastspiel kämen die Hände zum Einsatz, der irrt gewaltig! Sicher ist es ein Leichtes, die eigene Braut mit den Händen zu erkennen, ein weitaus schwierigeres Unterfangen ist jedoch, wenn dem tastenden Ehemann lediglich zwei Holzkochlöffel als „Werkzeug“ in die Hände gedrückt werden! Bei diesem Spiel wird der arme Tropf auf die Bühne geführt und bekommt natürlich eine dunkle Augenbinde umgebunden, damit er nicht doch in Versuchung kommen kann, zu blinzeln. In einer Reihe stellen sich nun drei bis fünf Frauen – darunter natürlich auch die Braut – auf und bleiben ruhig stehen. Bewaffnet mit seinen beiden Kochlöffeln macht sich der Ehemann nun auf die Suche nach seiner Holden. Idee des Spiels ist allerdings, dass er lediglich die Silhouette der Damen mit dem Löffel nachfahren darf und allenfalls noch die Haare vorsichtig abtasten darf. Natürlich ist es den Damen strengstens verboten, auch nur einen Pieps von sich zu geben, damit der rätselnde Bräutigam sie nicht an der Stimme erkennen kann.
Eine weitere Variante des Tast-Spiels ist es, die Damen an ihren Händen zu erkennen. Hierzu strecken sie – wieder sind es die Braut und weitere weibliche Gäste des Polterabends – dem Ehemann, dessen Augen auch hier verbunden sind, ihre Hände entgegen. Dieser fühlt jede der zarten Frauenhände und findet hoffentlich die seiner Angetrauten heraus.
Natürlich müssen nicht nur die Ehemänner ihre Treffsicherheit unter Beweis stellen: Das Spiel kann auch umgekehrt gespielt werden! Diesmal ist das Geschick der Braut gefragt, den „Richtigen“ herauszufinden.